Politik

Freitag, 19. Juli 2019

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Berlin – Die Krankenhäuser in Deutschland haben nach vorläufigen Zahlen über das Pflegestellen-Förderprogramm des GKV-Spitzenverbands in den vergangenen zwei Jahren weniger als 100 zusätzliche Pflegekräfte rekrutieren können. Im Dreijah­reszeitraum bis 2018 seien 3.440 Stellen finanziert worden. Das teilte heute die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit.

Die Zahlen zeigten, dass der Arbeitsmarkt leergefegt sei, hieß es von der DKG. Auch sei das Fördervolumen „bei weitem nicht ausgeschöpft“ worden. Der Bericht des GKV-Spitzenverbands mache „sehr deutlich, dass der Pflege-Fachkräftemangel es den Kliniken unmöglich macht, in großem Maße neue Einstellungen vorzunehmen“, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.

Zugleich zeige es auch auf, dass die Sanktionen bei den Pflegepersonalunter­grenzen ausgesetzt werden müssten. „Objektive Unmöglichkeiten bei Stellenbeset­zun­gen dürfen nicht auch noch bestraft werden, zumal die Untergrenzen in einem mit Sicher­heit nicht evidenzbasierten Verfahren festgelegt wurden“, so Baum.

Er wies darauf hin, dass die Finanzierung des Pflegepersonalbestandes im vergange­nen Jahr für die Krankenhäuser „hochgradig defizitär“ geblieben sei. Denn der mit dem Pfle­geförderungsge­setz versprochene Tarifausgleich sei durch die gesetzlichen Neben­be­dingungen letztlich nicht zum Zuge gekommen. © may/EB/aerzteblatt.de