Jedes vierte Pflegeheim arbeitet defizitär

Heidelberg – Die wirtschaftliche Lage deutscher Pflegeheime hat sich zwischen 2015 und 2017 leicht verschlechtert. Insgesamt geht es der Branche jedoch relativ gut. Das ist das Ergebnis des „Pflegeheim Rating Report 2020“, den das RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und das Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) veröffentlicht haben. Demnach drohte 2017 knapp vier Prozent der Pflegeheime eine erhöhte Insol­venz­gefahr, jedes vierte (24 Prozent) verzeichnete Verluste.

Zahl der Betreuungsverfahren steigt wegen fehlender Vollmachten

Hannover – Bankgeschäfte, Verträge oder medizinische Notfälle – wer trifft Entscheidun­gen für mich, wenn ich das nicht mehr kann? Mit dieser Frage sollten sich nach Ansicht von Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU) mehr Menschen befassen. Grund ist nach Angaben des Ministeriums die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegene Zahl der Betreuungsverfahren.

Mutmaßlich falsche Ärztin zeigte sich selbst wegen Betrugs an

Fritzlar/Frankfurt –Die mutmaßlich falsche Ärztin aus Nordhessen hat laut Staats­anwaltschaft die Ermittlungen gegen sich selbst in Rollen gebracht. Die Frau habe Selbstanzeige wegen Anstellungsbetrugs gestellt, sagte Behördensprecher Götz Wied am Montag in Kassel. Parallel sei aber auch eine Anzeige der Lan­des­ärz­te­kam­mer Hessen eingegangen. Die Frau sitzt in Untersuchungshaft. Sie soll während ihrer Tätigkeit in einer Klinik in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) vier Todesfälle zu verantworten haben.

Neue Pflegepersonal­untergrenzen sind rechtskräftig

Berlin – Die neu gefasste Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung ist gestern im Bundesgesetzblatt erschienen und somit rechtskräftig. Darin bestimmt das Bundes­gesundheitsministerium ab 2020 auch Grenzwerte für die als pflegeintensiv festgelegten Bereiche Herzchirurgie, Neurologie, Stroke-Units und Neurologische Frührehabilitation. Bislang gelten Pflegepersonaluntergrenzen für die Bereiche Intensivmedizin, Geriatrie, Kardiologie und Unfallchirurgie.

Ge­sund­heits­mi­nis­ter erhofft sich aussagekräftigere Bewertung der Heime

Berlin – Der neue Pflege-TÜV zur Bewertung von Heimen ist heute an den Start gegangen. Damit gebe es „ein besseres, aussagekräftigeres Bewertungssystem“, erklärte Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) in Berlin. „Es schafft Transparenz und damit Vertrauen ins System.“ Nunmehr stehe „nicht mehr der richtig gesetzte Haken im Aktenordner im Mittelpunkt“.

Grippeschutz im Krankenhaus: Personal unzureichend geimpft

Berlin – Ansteckungsrisiko am Krankenbett: Nach einer Umfrage des Robert Koch-Instituts (RKI) schützen sich Mitarbeiter zahlreicher deutscher Krankenhäuser zu wenig vor dem Grippe-Virus. Demnach war in der Saison 2018/19 nur gut jeder zweite Beschäftigte (52 Prozent) gegen Influenza geimpft, wie aus dem aktuellen Epidemiologischen Bulletin des RKI in Berlin hervorgeht. An der Umfrage nahmen 171 Kliniken mit gut 27.000 Mitarbeitern teil.

Einsatz von Klinikclowns in der Altenpflege soll erforscht werden

Mittwoch, 27. November 2019

/dpa

München – Die „Visiten“ der Klinikclowns in Einrichtungen der Altenpflege und ihre Wirkung auf die dort lebenden Menschen soll wissenschaftlich untersucht werden. Das teilte der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland in München mit.

Das Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter­ium stelle für das Forschungsprojekt der Technischen Hoch­schule Deggendorf (THD) zusammen mit dem Dachverband Mittel in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung.

Zweck der dreijährigen Forschungsarbeit sei es, die Wirkungsweise von Clownvisiten bun­des­weit in größeren stationären Einrichtungen zu analysieren. Ermittelt werden sollen die „Erfolgsfaktoren“ dieser emotionalen Zuwendung zu den Heimbewohnern.

Es gehe darum, daraus Qualifikationsanforderungen und Rahmenbedingungen der Clown­visiten sowie der Aus- und Weiterbildung von Klinikclowns abzuleiten. Ihr Resultat diene der weiteren Professionalisierung und Qualitätssicherung der Arbeit der Clowns im Alten­pflegebereich.

Humor und Clownerie seien Türöffner für gute und gelingende Begegnungen, sagte Pflege­wissenschaftler Michael Boßle. Von der Studie erhoffe er sich evidente Belege, die zeigen sollten, dass dieser Ansatz aus der stationären Altenhilfe nicht mehr wegzudenken sei. © kna/aerzteblatt.de