Politik

Dienstag, 8. Januar 2019

Berlin –Die Personalnot im Pflegebereich hat laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr weiter zugenommen. 2018 seien im Jahresdurchschnitt fast 40.000 Stellen in der Pflege unbesetzt gewesen, schrieb das Düsseldorfer Handelsblatt vom Dienstag unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA). Davon entfielen demnach 23.862 auf die Alten- und 15.707 auf die Krankenpflege.

2017 hatte es dem Bericht zufolge in der Altenpflege durchschnittlich 23.300 und in der Krankenpflege 14.700 unbesetzte Stellen gegeben. Die BA führt die Verschärfung der Personalnot demnach vor allem auf den steigenden Bedarf an Pflegekräften zurück. Die Zahl der Beschäftigten habe dagegen in der Alten- wie auch in der Krankenpflege um jeweils rund 20.000 zugenommen.

„Es gibt immer mehr Pflegekräfte. Aber es sind trotzdem noch nicht genug“, zitierte das Handelsblatt Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU). „Denn der Bedarf unserer älter werdenden Gesellschaft steigt stärker als die Zahl der Pflegekräfte.“ Er kündigte weitere Anstrengungen an, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und dem Personalmangel entgegenzuwirken.

Überstunden steuerfrei ausbezahlen

Unterdessen schlug die Deutsche Krankenhausgesellschaft vor, Überstunden der Pflegekräfte nach französischem Vorbild steuerfrei auszubezahlen. Denn zumindest übergangsweise sei man auf die Bereitschaft der Pflegekräfte zu Überstunden angewiesen. Dies würde einerseits eine Möglichkeit sein, die Pflegekräfte besser zu entlohnen, und andererseits, ein deutliches Zeichen der Wertschätzung zu geben. © dpa/mis/aerzteblatt.de