Politik

Donnerstag, 2. April 2020

/dpa

Berlin − Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn hat vor einem zu frühen Ausstieg aus den Beschränkungen in der Coronakrise gewarnt. Zu sehen sei zwar ein Abflachen bei den Steigerungsraten, dies sei aber noch kein abschließender Trend, sagte der CDU-Politiker in einem heute veröffentlichen Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart.

Dabei könnte es sich auch um statistische Effekte, Meldeeffekte handeln. Die stark ein­schränkenden Maßnahmen wie Schul- oder Geschäftsschließungen lägen noch nicht allzu lange zurück, betonte Spahn. Sie könnten sich teils in den Statistiken noch nicht bemerkbar machen. „Sagen wir die Richtung stimmt, ob sie dauerhaft anhält, das werden wir die nächsten Tage sehen.“

Die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich gestern darauf verständigt, die Ausgehbeschränkungen bis Sonntag nach Ostern zu verlängern.

Spahn begrüßte zugleich die Debatte darüber, ob solch freiheitseinschränkende Maßnah­men richtig seien. Über Zwang könne dies nicht dauerhaft funktionieren, es bedürfe der Einsicht, der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sowie einer Perspektive, betonte der Minister.

„Bei allen Problemen im Alltag, die ich wirklich jeden Tag mitkriege, sind wir auch gut durchgekommen. Stand jetzt. Aber ich kann Ihnen eben nicht sagen, wie es sich weiter­entwickelt. Die Dynamik kann ich Ihnen nicht sagen. Und deswegen sage ich ja: Der schwerere Teil kommt wahrscheinlich noch.“ © dpa/aerzteblatt.de