Politik

Mittwoch, 22. April 2020

Berlin – Die Bundesregierung will medizinischem Personal bestimmter Einrichtungen in der Coronakrise einen Mietwagen für den Weg zur Arbeit finanzieren. Das erklärte Bun­des­verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) heute im Parlament bei einer Befragung der Bundesregierung.

„Wir wollen Men­schen, die in systemrelevanten medizinischen Einrichtungen wie Klini­ken, Pflegestatio­nen oder Corona-Testlaboren arbeiten, schnell und unbürokratisch un­terstützten“, hatte Scheuer (CSU) auch den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt.

„Wir machen es möglich, dass sie Mietwagen für den Arbeitsweg nutzen können. Die Kos­ten übernimmt der Bund“, so Scheuer. Dafür sollen in den kommenden beiden Mona­ten zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Leihwagen dürfe höchstens 400 Euro im Monat kosten, 125 Freikilometer pro Tag seien eingeschlossen, heißt es in dem Bericht weiter.

Beginnen solle das Förderprogramm am kommenden Montag. Die Anträge auf Förderung könnten von den teilnehmenden Mietwagenfirmen bei der Bundesanstalt für Verwal­tungs­dienstleistungen (BAV) eingereicht werden. Der Arbeitgeber müsse einen Arbeits­nachweis beifügen.

Scheuer machte deutlich, dass das auch der Wirtschaft helfen soll. „Damit nutzen und unterstützen wir die Mietwagenunternehmen, die derzeit einen massiven Einbruch er­le­ben. Sie können nun günstige Angebote machen.“ Er sprach von einer „Win-Win-Situation für medizinisches Personal und Wirtschaft“.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es eine solche Regelung bereits. Mitarbeiter von Krankenhäusern in NRW, die kein eigenes Auto haben, können kostenfrei auf einen Leih- oder Mietwagen zurückgreifen. © dpa/may/aerzteblatt.de