Ausland

Montag, 2. September 2019

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Den Haag – Die linksliberale Partei D66 will Anfang kommenden Jahres in den Nieder­lan­den ein Gesetz zur aktiven Sterbehilfe nach einem „vollendeten“ Leben präsentieren. Älteren Menschen mit dem Wunsch nach aktiver Sterbehilfe soll ein eigens ausgebildeter Berater für das Lebensende zur Seite gestellt werden, sagte die D66-Abgeordnete Pia Dijkstra nie­derländischen Medien. Dieser Berater solle dann auch feststellen, ob sich die Person wirk­lich selbst für die aktive Sterbehilfe entschieden habe.

Ein solcher Vorschlag der D66 werde von den Koalitionspartnern CDA und ChristenUnie kri­tisch gesehen, schreiben verschiedene niederländische Medien. Das Thema der aktiven Ster­behilfe nach einem „vollendeten“ Leben wurde bereits während der Koalitionsverhand­lungen 2017 diskutiert. Das vorherige Kabinett entschied sich 2016 für ein solches Gesetz. Ein Jahr später vertagte Ministerpräsident Mark Rutte den Gesetzesentwurf.

Aktive Sterbehilfe ist in den Niederlanden seit 2002 unter bestimmten Bedingungen er­laubt. Von Januar bis September 2018 war die Zahl der Sterbehilfefälle erstmals im Ver­gleich zum Vorjahr gesunken: um acht Prozent auf 4.575 Fälle. Die 6.585 Fälle zwischen 2016 und 2017 machten 4,4 Prozent aller Todesfälle in den Niederlanden aus. Mehr als die Hälfte der Betroffenen war älter als 70 Jahre. 90 Prozent der Menschen, die aktive Sterbe­hilfe erhielten, litten an Krebs oder Erkrankungen des Nervensystems wie Parkinson. © kna/aerzteblatt.de