Vermischtes

Dienstag, 16. Juli 2019

Bremen – Die Bremer Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen versuchten Mordes gegen einen 39 Jahre alten Pflegehelfer erhoben. Dieser soll im vergangenen März zwei Bewohnerinnen eines Pflegeheims in Bremen vorsätzlich Medikamente verab­reicht haben, ohne dass es dafür eine medizinische Notwendigkeit gab. Eine Bewoh­nerin sei dadurch in Lebensgefahr geraten, teilte die Staatsanwaltschaft heute mit. Es wird nicht ausgeschlossen, dass es weitere Taten gibt. Die Ermittlungen laufen.

Der 39-jährige Deutsche war im April festgenommen worden. Bei der Vernehmung gestand er bereits, einer 75-Jährigen in einem Heim absichtlich unnötige Medikamen­te gegeben zu haben. Anschließend leitete er laut Staatsanwaltschaft Rettungsmaß­nah­men ein. Die Seniorin kam nach der Tat Ende März ins Krankenhaus und musste auf einer Intensivstation behandelt werden. Auch einer zweiten Bewohnerin soll er medizinisch nicht indizierte Arzneimittel gegeben haben.

Neben versuchten Mordes lautet die Anklage auch auf gefährliche Körperverletzung. Der Mann arbeitete seit Mitte Januar als Festangestellter in dem Pflegeheim in der Bremer Innenstadt. Zuvor soll er nach eigenen Angaben über eine Zeitarbeitsfirma in rund 35 Bremer Einrichtungen eingesetzt worden sein.

Der Fall erinnert an den verurteilten Patientenmörder Niels H., der am 6. Juni am Landgericht Oldenburg wegen 85 Morden zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Er spritzte seine Opfer als Krankenpfleger in Oldenburg und Delmenhorst mit Medika­menten zu Tode. Dabei brachte er Patienten in lebensbedrohliche Situationen, um sie zu reanimieren. Viele überlebten das nicht. © dpa/aerzteblatt.de