Politik

Donnerstag, 29. August 2019

Berlin – Krankenhausbeschäftigte können sich ab November zu Klimamanagern ausbil­den lassen, um anschließend Klimaschutzmaßnahmen in der eigenen Einrichtung um­zusetzen. Die Qualifizierung im Rahmen des Projekts KLIK Green „soll den Klimaschutz in Kranken­häusern und Reha-Kliniken stärken“, sagte Svenja Künstler vom BUND beim 13. BUND-Netzwerktreffen „Klimaschutz im Krankenhaus“ in Berlin.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist einer der Initiatoren des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts KLIK Green. Zusammen mit zwei Partnern, der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und dem Universitätsklini­kum Jena, sollen in den nächsten drei Jahren Klimamanager in 250 Krankenhäusern und Reha-Kliniken ausgebildet werden.

„Das Ziel ist, insgesamt 100.000 Tonnen CO2 einzusparen“, so Künstler. Dies solle aller­dings auch mit Kostenreduktionen für die Kliniken einhergehen, etwa in den Bereichen Energie, Beschaffung, IT, Logistik, Abfallvermeidung und Speisenversorgung. Und dies ohne große Investitionen: „Man muss nicht viel Geld investieren, darf das aber natürlich“, betonte die BUND-Referentin.

Neben der Qualifizierung der künftigen Klimamanager in Schulungen und Workshops bie­tet das Projekt KLIK Green außerdem Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen. Künstler hob hervor, dass die Qualifizierung kostenfrei sei – nur Reise- und Unterbringungskosten würden anfallen. Die Workshops werden in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Jena stattfinden.

Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist, dass es in den jeweiligen Krankenhäu­sern und Reha-Kliniken Einsparpotenzial gibt – dies wird vor der Vereinbarung zur Pro­jektteil­nahme per Fragebogen erhoben. Im Auftaktworkshop der Qualifizierung zum Kli­mamanager werden für jedes Haus konkrete Klimaziele vereinbart.

In einer weiteren Schulung werden die Klimamanager bei der Umsetzung von Einspar­maß­nahmen unterstützt und fachlich weitergebildet. Um den Stand der Umsetzung und Perspektiven für das künftige Klima­management dreht sich dann alles im regionalen Ab­schluss-Workshop.

Umsetzbare Ziele

Aus dem Vorgängerprojekt KLIK – welches 50 Krankenhäuser und ein CO2-Einsparziel von 30.000 Tonnen in drei Jahren umfasste – ist bekannt, dass die Maßnahmen erfolg­reich umgesetzt werden können. „Mit einer CO2-Reduzierung um 34.512 Tonnen sei das Ziel „mehr als erreicht“ worden, so Künstler.

Der Unterschied zwischen KLIK und dem aktuell startenden Projekt KLIK Green liege zum einen im Fokus, er liege bei KLIK Green nicht mehr nur auf der Energieeinsparung, son­dern auch auf Bereichen wie IT, Lebensmittel und Mobilität. Zum anderen würden an KLIK Green, welches noch bis Ende April 2022 läuft, neben Krankenhäusern auch Reha-Kliniken teilnehmen. © nec/aerzteblatt.de