Einträge von Alexandra Hansen-Bingas

Entwurf zur Intensivpflege entmündigt Patienten weiterhin

Berlin – Das Selbstbestimmungsrecht von Patienten wird mit dem Gesetzentwurf zur Intensivpflege weiterhin verletzt. Dieser Ansicht sind mehrere Interessenverbände, die bei der gestrigen Beratung des Entwurfes im Gesundheitsausschuss als Sachverständige geladen waren. Sollte das Gesetz in seiner jetzigen Form verabschiedet werden, könne vielen Betroffenen, die bislang im eigenen Zuhause gepflegt werden, auch gegen ihren Willen ein Umzug in stationäre Einrichtungen drohen.

Bei schnellen Gesetzesverfahren kommt Datenschutz zu kurz

Berlin – Nach Überzeugung des Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber kommt bei den neuerdings oft sehr schnellen Gesetzgebungsverfahren der Datenschutz zu kurz. „Ich würde mir wünschen, dass der Gesetzgeber sich insbesondere bei großen Projekten mit enormem Einfluss auf unsere Gesellschaft die Zeit für intensive Beratung nimmt“, sagte Kelber bei der Vorstellung seiner Tätigkeitsberichte in Berlin. Er zeigte sich zufrieden mit der Corona-Warn-App, mahnte aber auch Verbesserungen an.

Psychotherapeuten stellen Vorteile von Gruppentherapien heraus

Berlin – Obwohl die Gruppenpsychotherapie für viele Patienten Vorteile bietet und ihre Wirkung wissenschaftlich belegt ist, wird sie zwar im stationären Bereich häufig einge­setzt, im ambulanten Bereich jedoch seltener. Das will die Deutsche Psychothera­peuten­vereinigung (DPtV) ändern, indem sie dieses therapeutische Setting zum Thema ihrer Jahrestagung macht.

Junge Ärzte sehen „Webfehler im Gesundheitssystem“

Berlin – „Lange bestehende Fehlentwicklungen“ im Gesundheitssystem kritisiert der Aus­schuss der Assistenzärzte im Hartmannbund in einem heute veröffentlichten Positionspa­pier. Unter dem Titel „Auf welche systematischen Webfehler uns die Coronakrise gesto­ßen hat“ wollen sie eine breite Debatte anstoßen, bei der die Stimmen aller Berufsgrupp­en des Gesundheitswesens Gehör finden.

Spahn will neue Sterbehilferegelung erarbeiten

Berlin – Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zur Suizidbeihilfe be­reitet Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) eine gesetzliche Neuregelung vor. Er wolle die Möglichkeit eines „legislativen Schutzkonzeptes“ nutzen, schrieb der CDU-Poli­tiker Mitte April in einem Brief an Ärztevertreter, Verbände und Kirchen, wie der Spiegel berichtet.